Berlin Alexanderplatz

Leonie

Bericht über die Uraufführung der Musiktheaterfassung des Romans Berlin Alexanderplatz im Stadttheater Bielefeld.

Berlin Alexanderplatz

 

Berlin Alexanderplatz ist ursprünglich ein Roman aus dem Jahr 1929 geschrieben von Alfred Döblin und ein Klassiker der deutschen Literaturgeschichte. In dem Roman geht es um Franz Bieberkopf, einem Lohnarbeiter in Berlin, der aus dem Gefängnis entlassen wird und nun zurück in Leben finden muss. Er scheitert aber zunächst an dem Versuch sich ein anständiges Leben aufzubauen und schließt sich einer Bande an, beginnt eine Beziehung zu einer Prostituierten und kommt schließlich bei einem Raubüberfall unter die Räder. Dann wird auch noch seine Mieze von einem aus der Bande ermordet und Franz wird darüber fast wahnsinnig. In der Psychiatrie schließlich, wird er vom Tod zurück auf die Rechte Bahn geführt. Er schafft es schließlich doch noch, ein anständiges Leben zu führen.

 

Für das Theater Bielefeld wurde jetzt erstmals ein Musiktheater mit fünf Akten aus dem Roman gemacht. Die Komposition der Musik übernahmen Vivan und Ketan Bhatti und das Libretto hat Christiane Neudecker geschrieben. Die Premiere dieser Uraufführung war am 4. September 2022. Das Stück ist außerdem spartenübergreifend angelegt, das heißt, dass aus den Bereichen Oper und Spiel Personen an der Produktion beteiligt waren und auf der Bühne Schauspieler:innen, Sänger:innen und Tänzer:innen zusammenarbeiten.

Spannend auch: Der Fernsehsender Arte hat in Zusammenarbeit mit dem WDR aus der Produktion eine Doku gemacht, die im Fernsehen ausgestrahlt wird.

 

Zwischenzeitlich merkt man, dass durch die Adaption einige Details aus dem Roman verloren gegangen sind, aber die sehr gelungene Figur des Erzählers, gespielt von Thomas Wolff,führt durch die nicht gespielten Teile der Erzählung und ab und zu auch erklärt, was da auf der Bühne grad eigentlich vor sich geht. Etwas schwierig ist, dass der Hauptdarsteller Evgueniy Alexiev, laut den Übertitel an vielen Stellen eigentlich Berlinern würde, aber durch den Operngesang ist dies an vielen Stellen nicht mehr zu erkennen und wirkt dann, wenn es durchkommt wie eingeworfen. Dass dieses Stück nicht für alle etwas ist hat man auch daran gemerkt, dass einige Personen nach der ersten Hälfte des Stücks nach Hause gegangen sind. Die haben aber was verpasst, da die zweite Hälfte einige Fäden aus der ersten Hälfte zusammenführt. Insgesamt ein lohnenswerter Besuch im Theater, wenn man etwas Geduld mitbringt, denn es braucht eine Weile sich in das Stück einzufinden und die Aufführung dauert insgesamt 3 Stunden.

 

 

Weitere Vorstellungen und Informationen findet ihr hier: https://theater-bielefeld.de/veranstaltung/berlin-alexanderplatz.html

 

Text: Leonie 

Fotos: Theater Bielefeld