Eventbericht |
Kompott.org unterwegs: Schlossgrabenfest Darmstadt 2022

Strahlend blauer Himmel begrüßte die Gäste des diesjährigen Schlossgrabenfestes zum Auftakt in Darmstadt. Zum ersten Mal nach der Corona Pandemie konnte das traditionelle Festival wieder stattfinden. Organisatoren und Besucher hatten sich zwei Jahre auf diesen Moment gefreut.
Kompott.org unterwegs: Schlossgrabenfest Darmstadt 2022
Bereits am Donnerstag (dem 02.06.) öffneten sich die Pforten für den großen Besucheransturm. Das Event lockte zahlreiche Gäste aus ganz Hessen und teilweise sogar von noch weiter entfernt in die schöne Stadt am Rande des Odenwaldes. Das Festivalgelände erstreckte sich dieses Jahr, wie es der Name schon vermuten lässt, einmal um das altehrwürdige Schloss im Herzen Darmstadts. Wo normalerweise Autos fahren, war nun alles für Hessens größtes Innenstadtfestival vorbereitet. Mit 60 Bands in 4 Tagen auf 3 Live-Bühnen und einer Club-Area, war wirklich für jeden etwas dabei. Zudem gab es noch rund 140 Stände, die für das leibliche Wohl sorgten. Darunter befanden sich auch nicht alltägliche Speisen unter anderem aus Nairobi, Kamerun und dem Senegal, aber auch Brasilien, sowie Klassiker wie Flammlachs, Flammkuchen und Spezialitäten vom Schwenkgrill. Einzig die veganen Optionen ließen sehr zu wünschen übrig. Außer Pommes und einem Burger Stand gab es nicht viel rein pflanzliche Auswahl. Bei den Getränken gab es neben der üblichen Auswahl an Bieren und Softdrinks auch Apfelwein-Stände und zahlreiche Stände mit allerlei Bowle und Cocktails im Angebot. Erwähnenswert ist auch, dass alle Stände einen Einheitspreis für Ihre Getränke erhoben haben.
Auf der musikalischen Seite waren Showgrößen wie HOWARD CARPENDALE, MILOW und TIM BENDZKO, aber auch deutsche Acts wie die Hip-Hop Größe NURA und der ESC-Vertreter für Deutschland MALIK HARRIS mit von der Partie. Zudem hatten zahlreiche Newcomer ihre ersten großen Auftritte. Diesen hatte auch ALICE MERTON 2014, als Sie noch auf der Nebenbühne ihr erstes größeres Konzert gab. Dieses Jahr kam sie nun zum Auftakt am Donnerstag als Hauptact zurück zu ihren Wurzeln, die sie doch eigentlich nirgendwo hat. Mit ihrem Hit „No-Roots“ brachte sie das Publikum in Ektase. Doch schlug sie auch die emotionalen Töne mit einem starken Statement für mentale Gesundheit an.
Es gab aber noch weitere Bands und Auftritte über das Wochenende verteilt. Es waren alle so gut wie alle Musikrichtungen vertreten. Von Rock ‚n‘ Roll, über Pop, Techno und Rap bis hin zu Metal mit headbangenden Fans vor der Bühne war auch für wirklich jeden in jeder Altersklasse etwas dabei. Auch die ältere Generation ist mit Songs aus den 50ern auf ihre Kosten gekommen. Der Modetrend des Jahres war aber eindeutig der gelbe Entega-Hut, der bei keinem Outfit fehlen durfte und welcher auch oft auf die Bühne flog.
Ein Wehrmutstropfen gab es aber doch. Die Toiletten mussten trotz erstmaliger Erhebung eines Eintrittsgeldes noch bezahlt werden. Hier hätten sich viele Gäste eine inklusiv-Lösung gewünscht. Auch fehlte eine Wasserstelle zum Auffüllen von Trinkflaschen wurde von einigen Festivalbesuchern als Kritik geäußert.
Nichtsdestotrotz war das Schlossgrabenfest ein voller Erfolg und die glücklichen Gesichter am Ende eines jeden Veranstaltungstages gaben den Organisatoren recht. Wir freuen uns auf das nächste Schlossgrabenfest zu Pfingsten nächstes Jahr!
Zum Abschluss gab es auch noch eine romantische Gegebenheit: Mitten während des Auftritts der Band BLACKOUT PROBLEMS tat sich ein Moshpit auf und ein junger Mann machte seiner Freundin vor der tosenden Masse einen Heiratsantrag. Und glücklicherweise hat Sie Ja gesagt!
Bericht Lukas W.
Fotos Julian H.