Dresscode: Schwarz, Boots, Kutte.
Man kann es sich schon denken, es war ein Abend für die langhaarige Musikfraktion aus Bielefeld und Umgebung, denn es wurde zum diesjährigen Blood Art geladen, welches wie seine Vorgänger auch im JZ Stricker stattfand.
Dieses mal dabei: ARCANE EMPIRE (Bielefeld) , BURIAL VAULT (Papenburg), DESPISE & CONQUER (Herten), SPELLBREAKER (Bielefeld).
Den Anfang machten die Heimspieler von ARCANE EMPIRE.
Musikalisch nicht so einfach zuzuordnen, bewegt man sich doch irgendwo zwischen Thrash und Heavy Metal, packt aber auch gerne mal die Death Metal Keule aus. Man hatte das Gefühl einer Oldschool Kapelle, welche mehr Energie hat als die meisten der modernen Gruppen.
Insgesamt ging der Groove aber direkt in den Fuß. Was will man mehr? Überzeugen tat vor allem der Herr hinter dem Schießstand, der jeden Song in das Drumkit einprügelte.
Schade nur, dass sich mal wieder vor Bühne und dem Publikum ein gewisser Abstand auftat und sich keiner direkt nach Vorne getraut hat. - Ich taufe das Phänomen „Ostwestfälischer Gedenkgraben“ - Dabei hätte ARCANE EMPIRE mehr als nur die eine oder andere fliegende Haarmatte verdient!
Nach einer kurzen Zigaretten- und Bierpause ging es weiter mit BURIAL VAULT aus Papenburg.
Offiziell als Melodic Death Metal betitelt wissen die Jungs vor allem mit der Verwebung von so mancher Black Metal Nuance, oder auch kurzen Clean Passagen zu überzeugen.
Wenn man sich vorher das Songmaterial schon auf ihrer Facebookpage angehört hat, so konnte man bestätigen, dass live mindestens genau so gut geknüppelt wird, wie auf der Aufnahme.
Sänger Raimund brüllte sich ausgiebig die Kehle aus dem Leib, womit er auch durchweg überzeugte. Dabei schaute er auch meist ebenso böse drein, wie er klang.
Slot Nummer 3 wurde belegt von DESPISE & CONQUER aus Herten.
Angepriesen als Death Thrash Metal wurde gezeigt wo der Hammer hängt. Die Jungs hauten mal einfach alles um, was da war. Wobei sie auch ihre netten Seiten zeigten.
Stimmband-Tieftöner Udo knuddelte auf der Bühne erst einmal den Rest der Band durch und verschenkte auch mal ein Exemplar ihres Debütalbums „Invasion“ an besonders stimmungsmachende Leute im Publikum. Danach wurde aber, durch eine echt dunkle Lichtshow unterstützt, weiter alles in Schutt und Asche gelegt. Der „ Ostwestfälischer Gedenkgraben“ übrigens auch! Sah man doch Leute direkt vor der Bühne.
Den glorreichen Abschluss des Abends machten SPELLBREAKER aus Bielefeld, welche auch die Gastgeber des Abends waren, mit einem absolut gigantischen Set über 100(!) Minuten, bei dem auch das kommende Album „House of Cards“ komplett präsentiert wurde.
SPELLBREAKER zeigten sich wie immer sehr abwechslungsreich und rhythmisch, so dauerte es nicht lange bis vor der Bühne ausgiebig gefeiert wurde. Vollkommen zu Recht, denn sowohl alte, wie auch neue Songs überzeugten auf ganzer Linie und eintönig wurde es trotz der Set-Länge an keiner Stelle. Technisch war absolut nichts zu bemängeln, zockte doch allein Sänger/Bassist Lance Läufe, die so manchen Gitarristen wohl zur Kapitulation zwingen würden.
Abschließend bleibt der Muskelkater im Nacken und bei manchen auch der in der Rübe.
Und wieder absolut freie Gehörgänge dank der vier großartigen Truppen!
Ich freue mich schon auf die nächste Runde. Bis dahin laufen die Songs aus der Konserve!
Text/Fotos: Julian Rüterbories
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